
Machtlosigkeit, Unsicherheit und Angst sind in diesen Tagen für viele von uns sehr präsent. Vielleicht funktionieren wir in unserem Alltag, doch unsere Gedanken schweifen immer wieder ab, lassen uns zweifeln an dem, was wir uns so sehr wünschen: ein friedliches Miteinander. So können wir diese starken Gefühle einordnen, unsern Alltag mit Dankbarkeit und Ruhe bewältigen und trotzdem Mitgefühl zeigen.
Mitgefühl für die Welt
Es heisst, in der Stille können wir Stärke finden, unser Selbst erkennen und das innere Licht strahlen lassen. Doch was geschieht, wenn uns diese Stille abhanden kommt? Wenn die Welt um uns herum so laut ist, dass auch in uns Lärm, Angst und Unsicherheit herrschen. Machtlosigkeit und Ohnmacht können sich breit machen und unsere Gedanken vollkommen einnehmen. Besonders jetzt droht die Unsicherheit die Kontrolle zu übernehmen.
Eine tiefe Verbindung zu unserem Mitgefühl und unserer Empathie, macht uns zu Wesen, die bereit sind anderen zu helfen, das erfahrende Leid zu ertragen und zu mindern, wenn wir es können. Die Liebe zum Leben, die Liebe zu den Menschen um uns herum, und auch zu denen, die wir nicht kennen, ist ein wichtiges Gut.

Wann wird Mitgefühl zu Weltschmerz?
Im Duden wird unter dem Begriff Weltschmerz die seelische Grundstimmung prägenden Schmerzes und Traurigkeit verstanden. Ein Zustand, den viele von uns vielleicht auch kennen. Die meisten von uns schauen sich um, draussen ein blauer Himmel und ein beginnender Frühling oder Sommer. Doch die Welt ausserhalb unserer Blase scheint immer mehr aus dem Gleichgewicht gekommen zu sein. Schalten wir die Nachrichten ein, geben uns der Flut der Meldungen hin, so bekommen wir ein anderes Bild von der Welt. Dabei streben die allermeisten von uns in ihrem Alltag doch nach Frieden, Sicherheit und liebevollen, empathischen Verbindungen.
Wie kann die Angst gelindert werden?
Es ist also kein Wunder, dass uns die Meldungen und Dynamiken Angst machen und zu einem Gefühl der Machtlosigkeit führen können. Dabei ist es wichtig, dass wir eines verstehen: Die Furcht davor, dass das Leben sich auf einmal schlagartig ändert, die Angst, nicht mit dem Leid der anderen umgehen zu können, ist erst einmal nicht krankhaft, sondern eine logische Reaktion auf eine mögliche Gefahr.
Ängste helfen uns dabei, reale Bedrohungen einzuschätzen. Unser Körper wird in Folge des Stresses aktiviert, unsere Kräfte werden mobilisiert und wir müssen entscheiden: Weglaufen oder Kämpfen. Beide Optionen sind in unserer aktuellen Situation allerdings nicht hilfreich, sie lösen das Problem nicht. Die Energie, die unser Körper aufbringt, kann nicht abgeleitet werden. Das kostet sehr viel Kraft.

Angst verstehen
Folgende Fragen könnten dabei helfen, die Angst besser zu verstehen:
- Woran hindert mich meine Angst?
- Gibt es momentan Situationen, in denen meine Angst mir hilft?
- Raubt mir meine Angst die Energie?
- Was verstärkt mein Angstgefühl?
Diese Fragen schenken einem einen genaueren Blick auf das, was einem die Angst mitteilen möchte. Dabei ist wichtig:
Wir können die Angst nicht vollständig beseitigen und das müssen wir auch nicht. Niemand ist vollkommen angstfrei. Was wir allerdings tun können, ist, der Angst eine Grenze aufzuzeigen.
Stellen wir uns zum Beispiel vor, die Angst nicht höher als über den Bauchnabel steigen zu lassen. Die Angst darf sich unterhalb dieser Grenze aufhalten, sie darf da sein, und uns beschützen, sollten wir sie brauchen. Unser Gedankenzentrum in unserem Kopf und unser Emotionenszentrum in unserer Brust bleiben von der Angst möglichst unberührt – so können wir einer Identifikation mit diesem Gefühl entgegensteuern. Wir sind nicht die Angst, sondern verbunden mit unserer wahren Essenz.

Wie verbinden wir uns wieder mit unserer inneren Stimme und Kraft?
Vielleicht fragst du dich, ob es nicht egoistisch ist, sich in Zeiten der Unsicherheit, sich mit der eigenen Entwicklung zu beschäftigen. Doch die Wahrheit ist: Nur, wenn wir unsere Energie bei uns behalten, sie nachhaltig aufbauen, können wir einen Teil davon abgeben. Sei es in Form einer Geldspende, einer Sachspende, dem Beiwohnen einer Demo oder direkter, praktischer Hilfe. Das gilt übrigens für alle Krisen.
Den Weg zu unserer inneren Stimme und Kraft wiederzufinden, kann uns zunächst wie eine grosse Herausforderung vorkommen. Doch besonders die Yoga-Philosophie hält hier einige wichtige Tipps und Übungen bereit.
Hoffnung zulassen
Und auch, wenn Situationen vielleicht erst einmal aussichtslos erscheinen – erlaube dir hoffnungsvolle Momente. Sie bauen dich auf und stärken die Verbindung zu deiner Essenz. Erlaube dir Dinge zu beginnen, die dir das Gefühl von Stabilität geben. Vielleicht kannst du etwas Schönes Kochen oder Backen, einen Tagebucheintrag verfassen, Freund:innen treffen und nach einem kurzen Austausch über die Weltlage, vor allem auch über alltägliches Sprechen und dich verbinden. Es gibt viele Möglichkeiten, die dein Stresslevel senken und deine Kräfte wieder bündeln, dich wieder handlungsfähig machen.

Positive Affirmationen für ungewisse Zeiten:
- Ich darf zur Ruhe kommen und meine Kräfte bündeln.
- Ich darf Momente des Glücks erleben.
- Ich darf mich auf meine Arbeit und meine Familie konzentrieren.
- Meine Essenz geht niemals verloren.
- In mir wohnt eine ewige Freiheit.
- Niemand kann mir meine Kraft und Energie nehmen.
- Ich darf meine Angst akzeptieren und sie begrenzen.
Ein liebevoller Hinweis:
Sollte dich die aktuelle Situation so stark überfordern, dass du dich selbst nicht mehr regulieren kannst, oder du einen enormen Leidensdruck spürst, so solltest du nicht davor zurückschrecken, dir professionelle Hilfe zu suchen.
Dieser Post enthält AI generierte Bilder.
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