
Um die Psyche eines Narzissten verstehen zu wollen, muss man hier bis an die Wurzeln zurück gehen, die oftmals eine traumatisierte oder belastende Kindheit und eine dysfunktionale Erziehung zugrunde liegen hat.
In der heutigen modernen Gesellschaft ist das Wort Narzisst immer mehr zu einem grossen Begriff geworden. Was bedeutet Narzissmus, eher Egozentrik? Oder muss man genauer hinsehen welches die Eigenschaften von Narzissten sind. Weshalb ist das Ausmass des Schmerzes, den Narzissmus anderen zufügt, so gross?
Auf diesem Gebiet gibt es noch eine Menge zu tun, doch ist es inzwischen bekannt und eine akzeptierte Tatsache, dass genetische Faktoren, das häusliche Umfeld und die Beziehungsdynamik innerhalb einer Familie die gesamte Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes schon immer stark beeinflussen. Wie bei jedem anderen psychologischen Problem spielen auch hier bei der narzisstischen Persönlichkeitsstörung die prägenden Jahre in der Kindheit eine grosse und wichtige Rolle.
Merkmale einer narzisstischen Persönlichkeit
Wie ist es möglich, das Kindheitstraumata Narzissten hervorbringen können. Dazu müssen einige Punkte vorab geklärt werden. Fachleute für die psychische Gesundheit definieren Narzissmus als ein kontinuierliches Verhaltensmuster von Grandiosität mit einem ständigen Verlangen nach Bewunderung und einem erschreckend fehlenden Sinn für Empathie oder die Fähigkeit, die Gefühle anderer zu spüren oder wahrnehmen zu können.
Zusätzliche Merkmale:
- Der Traum, immer als etwas Besonderes behandelt und gesehen zu werden
- Ein aufgeblasenes und teilweise arrogantes Verhalten der Selbstherrlichkeit
- Verdeckte Narzissten stellen sich selbst eher als schüchtern und inneffektiv dar, sie phantasieren aber insgeheim über ein sehr überhöhtes Selbstwertgefühl.

Kindheitstrauma – wie entstehen Narzissten
Folgende Punkte können zur Entstehung von Narzissmus in der Kindheit zugrunde liegen.
1. Die Empfindlichkeit gegenüber Kritik
Ihr ausgeprägtes Ego, bei einem klassischen Narzissten, hindert sie daran, sich mit jeder Meinung auseinanderzusetzen, da ihr vorgetäuschtes Selbstbild die eigene Überlegenheit stört. Werden Fluten von herabsetzenden Bemerkungen als Dauerzustand und das Heranwachsen so beeinflusst, macht es sie zerbrechlich, um selbst die meiste konstruktive Kritik oder negative Rückmeldungen verkraften zu können.
2. Annahme der Opferidentität
Liegt bei einem Kind Missbrauch oder Vernachlässigung zugrunde, entsteht in seinem Gedächtnis ein Gefühl der Opferidentität. Dies kann dazu führen, dass sie mit viel Groll auf andere aufwachsen. Auch wenn die Gründe in der Kindheit stimmen, dass sie als Opfer aufgezogen wurden, fällt es ihnen als Erwachsener schwer, sie auch dieser Opfermentalität zu befreien. Sie nehmen ihre Kindheit als wahre Realität an und entwickeln eigene Überlebensstrategien.
Jugendliche mit narzisstischen Tendenzen greifen daher immer wieder zum Märtyrertum oder geben anderen die Schuld, sobald in ihrem Leben etwas schief läuft, dabei übersehen sie ihre eigenen Unzulänglichkeiten nicht.
3. Egozentrik eines Elternteils
Gibt es in der Familienkonstellation einen narzisstischen Elternteil und dieser zeigt keinerlei Einfühlungsvermögen für sein Kind und nimmt weder auf dessen Bedürfnisse, Gefühle und Ängste Rücksicht, entstehen schon sehr früh im Kind das Gefühl, dass es für sein eigenes Glück und Wohlbefinden selbst zuständig ist und verantwortlich gemacht wird. Dies kann hier bereits schon zu Egozentrik führen. Mit zunehmendem Alter wird das Kind dazu neigen, sich immer mehr auf sich selbst zu konzentrieren und wenig oder sogar gar keine Rücksicht auf andere Menschen zu nehmen. Als Erwachsenen könnten sie das Gefühl haben, dass schlussendlich nur ihre Probleme immer die grösseren sind und stets wichtiger.

4. Ungleiche Familiendynamik
Lebt ein Kind in einem toxischen Haushalt, wird es manchmal oder sogar häufig Zeuge einer ungleichen Dynamik zwischen den Eltern, wobei einer der beiden immer der Unterlegene ist und sogar selbst missbraucht wird. In solch einer Art von eklatanter Missachtung des persönlichen Raums und der Sicherheit, welche ihr dann als normal definiert wird, wachsen die jüngsten Familienmitglieder mit einer völlig falschen Vorstellung über die Gleichheit in Beziehungen auf, was wiederum zur Folge hat, dass sie sich immer Partner aus dysfunktionalen Familien suchen, die ihre narzisstischen Ansprüche immer erfüllen.
5. Anerkennung verdienen
Wächst ein Kind in einer dysfunktionalen Familie auf, in der das häusliche Umfeld von einer ständig wechselnden Stimmung der betreuenden Eltern abhängt, wird das Bedürfnis, andere zu beschwichtigen, vom heranwachsenden Kind verinnerlicht. Die Bedürfnisse des Kindes und dessen Träume und das dazugehörige authentische Selbst werden in der Familie nie anerkannt oder wertgeschätzt. Anstelle lernt das verletzliche Kind, dass es sich die Anerkennung und Bestätigung der Erwachsenen verdienen muss, wenn es sicher und unversehrt bleiben will. In dieser verstörenden Dynamik wird das Kind für die emotionalen Bedürfnisse der Eltern verantwortlich gemacht.
Dies hat zur Folge, dass das Kind auch dann, wenn es bereits erwachsen ist, den Ballast der Bestätigung von aussen mit sich herumträgt. Das ganze Leben dreht sich dann darum, Anerkennung, Lob und Bewunderung von der Aussenwelt zu erhalten.
6. Abwehrreaktionen
In einer Familie, in der ein oder mehrere Elternteile narzisstischen Missbrauch durchführen, wird ein Kind narzisstische Tendenzen als Abwehrreaktion auf über mässige körperliche, seelische Misshandlungen, Vernachlässigung und auf übermässige Kritik entwickeln. Narzissmus entsteht aus den emotionalen Verletzungen wie Verletzungen, Scham, Entbehrungen und Verlust. Das Kind wird verbittert mit all den Traumata, die es in einem so zarten Alter erleben muss.
7. Der Apfel und der Stamm
Kindheitstraumata sind sowohl als auch die Ursache als auch die Wirkung einer narzisstischen Persönlichkeit. Es ist jedoch auch möglich, wenn ein Kind, keine bedingungslose Liebe, Pflege und Fürsorge erfährt während seiner Kindheit, Züge eines Narzissten zeigen kann, das ist nicht immer der Fall. Nicht jedes Kind von narzisstischen Eltern wird auch zu einem solchen heranwachsen. Dabei helfen dem Kind in seiner Entwicklung gesunde und positive Bewältigungsmechanismen und ein starkes Selbstbewusstsein, welches hier schon den Unterschied macht.
Kindheitstraumata bringen Narzissten hervor, aber es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie ein erwachsenes Kind mit narzisstischen Eltern, inzwischen selbst mit toxischen Tendenzen herauswachsen kann.

Kindheitstraumata
Kindheitstraumata können lang anhaltende psychologische Auswirkungen im Erwachsenenalter hinterlassen, die sich im Erwachsenenalter manifestieren und verschiedene Aspekte unseres Lebens beeinflussen können.
Das Kindheitstrauma wird bei einem Narzissten durch das Miterleben von Gewalt, Vernachlässigung, von geistigem, sexuellem und körperlichem Missbrauch geprägt und können narzisstische Tendenzen hervorrufen.
Kindheitstraumata können bei Erwachsenen Persönlichkeitsstörungen auslösen. In der Kindheit erfahrene Traumata können im späteren Leben schwerwiegende negative psychologische Störungen verursachen.

Erfahrene Kindheitstraumata und das Erwachsensein. Hat ein Kind wiederholt traumatische Erfahrungen machen müssen, wird sein Selbstwertgefühl stark beeinträchtigt und es entwickelt Verhaltensprobleme. Später können im Erwachsensein einen schlechtes Selbstbild entwickelt werden und Probleme die Grenzen anderer Menschen zu wahren.
Kann ein Kindheitstrauma die Ursache von Narzissmus sein? In einigen Fällen ist dies möglich. Während der Entwicklung von narzisstischen Zügen, die im Erwachsenenalter auftreten und verantwortlich gemacht werden können.
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