Etwas zu akzeptieren oder einfach hinzunehmen kann mitunter sehr schwer fallen. Ist dies jedoch ein wichtiger Schritt in die eigene Zufriedenheit. Es gibt immer wieder mal Dinge, die man nicht ändern kann.
Akzeptieren ist wichtig!
Immer wieder begegnet man im Leben Situationen, Problemen oder Menschen, die nicht unseren Vorstellungen entsprechen und die uns vielleicht Leid zufügen. Akzeptanz bedeutet hier erst einmal diese Dinge als gegeben hinzunehmen.
Dies hat nichts mit Aufgeben oder mit einer Niederlage zu tun, im Gegenteil: Kämpft man gegen eine Sache an, die man nicht ändern kann, verschwendet man viel Zeit und Energie. Diese Energie und Zeit wird dringend an einer anderen Stelle benötigt.
Dinge zu akzeptieren, bedeutet: Man erspart sich viele negative Gefühle, wie: Angst, Zorn, Hilflosigkeit und Verzweiflung. Diese Energien kosten viel Kraft. Nutze diese Energie lieber für die Findung von Lösungen, um die Lage zu verbessern.
Akzeptieren lernen heisst, das Steuer über das eigene Leben wieder stärker in die Hand zu nehmen.
Welche Dinge sollte man lernen zu akzeptieren?
Durch innere Akzeptanz fällt das Loslassen leichter.
Es mag hart klingen, doch kann man einige Dinge im Leben einfach nicht ändern, auch wenn man es noch so gerne möchte.
Hier sind einige Dinge, welche man akzeptieren sollte:
- Die Vergangenheit lässt sich nicht mehr verändern
Wir alle tragen Belastungen aus der Vergangenheit in uns. Viele schaffen es kaum, sich von diesen Erinnerungen zu lösen und mit der Vergangenheit abzuschliessen. Zu akzeptieren, dass es die Zukunft und die Aussicht auf mehr Lebensglück blockiert. Es geschehen, es ist vorbei. Daraus zu lernen und es in Zukunft besser zu machen wäre eine besser Alternative.
2. Menschen machen Fehler
Wir sind menschliche Wesen und lernen unentwegt. Dazu gehören auch Fehler ob klein oder gross. Fehler gehören zum menschlichen Lernprozess dazu. Die Tatsache zu akzeptieren nicht perfekt und fehlerfrei zu sein, wird man in der Lage sein aus all dem zu lernen und die Konsequenzen daraus zu ziehen und zu tragen.
3. Die absolute Sicherheit ist nicht möglich
Es gibt einige Risiken im Leben, die ein jeder reduzieren kann. Es bleiben immer noch genügend Gefahren übrig. Es können einem schlimme Dinge widerfahren und diese können bei Weitem nicht alle verhindert werden. Klingt diese Erkenntnis erschreckend, doch auch entlastend sein. Dies bedeutet nämlich, dass man nicht dafür verantwortlich ist, alles kontrollieren zu müssen.
4. Jeder Mensch ist unterschiedlich
Jeder Mensch besitzt andere Vorstellungen, Glaubensgrundsätze, Prinzipien, Werte, Gefühle, Ziele und Erfahrungen. Zu akzeptieren, dass viele Menschen sich von einem selbst stark unterscheiden, auch in Bereichen, die einem wichtig sind.
5. Das Urteil anderer Menschen über dich
Eine Traum wäre es, wenn man sich gegenseitig achten, respektieren und unterstützen würde. Doch die Tatsache sieht leider anders aus. Es wird immer Menschen geben, die über dein Handeln und deine Werte urteilen, häufig auch zu Unrecht. Hierbei liegt die hohe Kunst, sich von klein geistigen Urteilen nicht mehr aus der Bahn und aus der Ruhe bringen zu lassen. Dies gelingt allerdings nur, wenn man es akzeptiert, dass man es nun einmal nicht allen Menschen recht machen kann.
6. Es ist so, wie es ist
Mit Umständen zu hadern wie: Geschlecht, Gesundheit, Herkunft, finanzielle Situation, Familie, Beruf etc. Viele Menschen hadern ständig mit diesen Umständen und bemerken dabei nicht, dass sie dabei auf der Stelle treten. Es ist möglich, dass die Startbedingen schlechter sind als die von anderen. Wenn man diese Umständen immer beklagt, schafft man es nie, sich vorwärtszubewegen. Man gerät in einen Kreislauf. Die jeweilige Situation oder Umstände zu akzeptieren und den ersten Schritt in eine Richtung zu tun, um das Beste aus einer Möglichkeit zu machen.
7. Eine gerechte Welt?
Die Welt ist nicht gerecht. In Filmen und Büchern wird einem suggeriert, dass am Ende die Guten belohnt und die Schlechten bestraft werden. Hier steht das Wunschdenken im Vordergrund, dass dies auch in der Wirklichkeit genauso funktioniert. Leider ist dies nicht der Fall. Können doch im wahren Leben leider auch den besten, aufrichtigsten, ehrlichsten und mutigsten Menschen schlimme Dinge passieren. Und allzu oft kommen furchtbare Menschen mit ihren Taten einfach so davon. Die Welt ist nicht gerecht. Nur dann, wenn man diese grundsätzliche Tatsache akzeptiert, wird es einem möglich sein, im Einzelfall für Gerechtigkeit einzustehen und um sie zu kämpfen.
8. Alles was lebt, stirbt einmal
Es gehört zum Lebenskreislauf dazu, dass man irgendwann sterben muss. Dies trifft ein jeden von uns. Familie, Freunde und Bekannte werden einmal gehen müssen. Dies zu akzeptieren, ist sehr schwierig, aber notwendig. Nur mit klarem Wissen und mit dieser Tatsache kann man sein Leben voll geniessen und sich so gut wie möglich auf das vorzubereiten, was irgendwann auf einen zu kommen wird.
Tipps für mehr Akzeptanz
Es ist möglich, dass das Lesen des obigen Abschnittes beunruhigt eventuell auch heruntergezogen oder deprimiert. Das ist verständlich und normal, es sind auch harte Themen welche angesprochen wurden. Gerade deswegen oder trotzdem lohnt es sich, sich damit zu beschäftigen. Im folgenden Abschnitt zeige ich auf, wie man mit ein paar Tipps das Akzeptieren lernen kann.
- Sich mit den Dingen gedanklich beschäftigen, die einem schwerfallen zu akzeptieren.
Die Dinge vor sich her zu schieben, mit der Hoffnung das sie sich allein regeln, wäre eine Utopie. Nachdenken ist ein wichtiger Schritt zum Akzeptieren. Schwierige Themen an sich heranzulassen und ihnen immer wieder Aufmerksamkeit zu schenken hilft schwere Dinge zu akzeptieren. Nach geraumer Zeit wird man feststellen, dass sie dadurch immer ein wenig leichter werden. Es ist wichtig sich nicht von den Themen beherrschen zu lassen. Du entscheidest immer, wann du darüber nachdenken möchtest und wann es wieder für dich genug ist. Sehe die Dinge aus verschiedenen Perspektiven.
2. Nimm es locker
Eine gewisse Art von Gelassenheit lässt sich üben, schon im Kleinen. Man sollte sich immer wieder klar machen: Es nützt nichts, sich aufzuregen, wenn sich die Situation grundlegend nicht ändern lässt. Entscheide dich bewusst dafür, ruhig zu bleiben. Es kostet nur deine Energie und verpufft letztendlich in der Luft.
3. Sei im Hier und Jetzt
Über die Vergangenheit ständig zu grübeln zermürbt einen längerfristig. Sich Sorgen um die Zukunft zu machen ebenso. Das Lernen aus der Vergangenheit im Hier und Jetzt sind die Grundsteine für die Zukunft. Kleine Übung: Atme dafür durch die Nase ruhig ein, und denke dabei: „Los“, atme langsam durch den Mund aus und denke dabei: „Lassen“. Diese Übung machst du ruhig und langsam dreimal. Denke dabei: „Ich bin im Hier und Jetzt, nur dieser Augenblick ist für mich wichtig und zählt“. Danach schenkst du deine Aufmerksamkeit auf das, was du gerade wahrnimmst. Was hörst du, was siehst du, was riechst, schmeckst oder fühlst du? Dies ist der Augenblick – das Hier und Jetzt.
4. Lasse einfach los
Was belastet dich noch? Wie lange hängst du noch an einem Thema fest? Nimm dir ein wenig Zeit und mache es dir gemütlich. Notiere dir die Themen aus deiner Vergangenheit, welche dich immer noch beschäftigen. Gehe jedes einzelne Thema oder Situation an. Überlege, was du noch tun kannst oder musst, um sie zu bereinigen. Oftmals wird es keine Möglichkeit mehr geben dies zu tun oder es wird nicht mehr nötig sein. Vielleicht besteht noch die Hoffnung ein klärendes Gespräch zu suchen, wenn dies noch sinnvoll erscheint.
Situationen, Themen oder Dinge die einem noch nachhängen lassen einen in Stagnation verfallen. Sich einen Abarbeitungsplan zu erstellen wäre eine Möglichkeit, bei Themen die eventuell noch veränderbar sein könnten. Doch jene die nicht mehr zu ändern sind, sollte man als Lernprozess anerkennen. Sich für diese Erkenntnis zu bedanken und im Anschluss den Zettel zu verbrennen und somit auch das Thema in Rauch und Asche sich auflösen zu lassen.
5. Sei liebevoll zu dir selbst
Alles hat seinen Raum im Leben: Die Wut, das Trauern, die Fehler, der Schmerz. Nicht alles kann im Leben funktionieren, nicht alles kann man hinkriegen und vieles kann man nur schwer akzeptieren. Auch dies ist eine Form der Akzeptanz. Es ist ein Teil von dir und akzeptiere das du nun einmal so bist wie du bist und akzeptiere dein ICH.
6. Richte deinen Fokus auf die Dinge, die du ändern kannst
Akzeptanz bedeutet nicht passiv zu sein, im Gegenteil: Konzentriere dich auf die Lebensbereiche, in denen du etwas bewirken kannst. Sei dabei im Hier und Jetzt und bleibe im Augenblick. Bald wirst du feststellen, wie viele das sind und wie gut es tut, wirklich bewusst Dinge zu verändern.
7. Sprich über deine Gedanken
Dinge nicht akzeptieren zu wollen bremst uns im Weitergehen. Sich zu weigern diese überhaupt einmal anzuschauen hindert uns am Weitergehen. Nutze deine Worte und mache dir bewusst was diese für eine Kraft haben. Sprich die Dinge klar und deutlich aus, wie du die Situation empfindest. Du bist ein Mensch mit Emotionen und Gefühlen. Sprich es aus im Leben vielleicht die falsche Ausfahrt genommen zu haben. An einer Situation gescheitert zu sein. Dinge die dir Angst machen. Niemand ist perfekt und niemand hat alles auf Anhieb mit Bravour geschafft. Es ging immer ein langer Lernprozess voraus.
Das Thema klar zu benennen gibt einem die Möglichkeit es aus der Verdrängung zu holen, damit schafft man es zu akzeptieren und somit Lösungen und Antworten zu finden, anstelle immer daran zu verzweifeln.
8. Höre auf deine Intuition und deine Emotionen
Situationen in denen du dich verzweifelt, zornig oder ängstlich fühlst, solltest du diesen Emotionen Aufmerksamkeit schenken, denn sie treten nicht ohne Grund auf. Woher kommen diese Emotionen und was steckt dahinter? Oftmals steckt ein Thema dahinter, das du nicht ändern oder akzeptieren kannst. Sieh es dir genauer an und arbeite daran.
Akzeptiere und respektiere deine Intuition. Sie wird dir nie etwas böses wollen, im Gegenteil. Sie kennt die Antwort bevor du den Weg überhaupt siehst.
9. Zeige Dankbarkeit
Werde dir bewusst, wieviel Gutes du in deinem Leben hast. Es wird dir leichter fallen, Schlechtes besser hinzunehmen. Übe dich deshalb in Dankbarkeit. Kleine Übung: Schreibe dir jeden Abend vor dem Schlafengehen drei Dinge auf, die dich an diesem Tag glücklich gemacht haben, welche waren besonders schön oder für was warst du dankbar. Es ist möglich, dass immer wieder die gleichen Themen auftauchen, das macht nichts. Dies zeigt nur, dass du sehr wertvolle Dinge in deinem Leben hast. Dankbarkeit wird dich täglich ein klein wenig glücklicher machen und sie hilft dir, mit Krisen besser umgehen zu können.
10. Die neue Energie sinnvoll nutzen
Sobald man gelernt hat Dinge zu akzeptieren, wirst du bald bemerken, wie neue Energie freigesetzt wird. Zorn, Angst und Gegenwehr binden viele Kräfte, die anderweitig genutzt werden können. Du wirst feststellen, dass du mehr Kraft zur Verfügung hast, geniesse diese Erkenntnis und setze sie bewusst an einer Stelle ein, die dir gut tut.
Mache dir bewusst: Akzeptieren lernen bedeutet nicht zu scheitern. Dies bedeutet eher, Leid zu verringern, die Verantwortung für dein Leben zu übernehmen und die eigene Kraft und Energie in Dinge zu stecken, die man wirklich verändern kann.
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