Bei Menschen die zu den Hochsensiblen (HSP) gehören, kommt es häufiger zur Adrenalinproduktion.
Wenn es jedoch zu mehreren Adrenalinausschüttungen hintereinander, ohne dass der Körper die Möglichkeit hat zu regenerieren, bildet der Körper Cortisol – das „Dauerstresshormon“, welches ursprünglich die Nebenwirkungen der erhöhten Adrenalinproduktion mindern sollte. Zusätzlich mobilisiert das Hormon die letzten Kräfte, um in Extremsituationen durchzuhalten.
Diese Situation tritt bei narzisstischem Missbrauch ein.
Hochsensible Menschen haben in der Regel immer einen höheren Cortisolwert als Normalsensible. In der Regel benötigt Cortisol 10 – 20 Minuten bis die Wirkung eintritt.
Der Abbau von Cortisol
Wenn der Cortisolwert permanent zu hoch angesiedelt ist, ist er verantwortlich für das sogenannte „emotionale Nachhallen“, von dem Hochsensible oft berichten. Eine kleine Auslösesituation kann schon dafür sorgen, dass ein unangenehmes Gefühl, ein Gedanke – manchmal über Tage präsent ist. Der Abbau von Cortisol kann mehrere Stunden oder Tage dauern.
Merkmale von zuviel Cortisol
Vermehrte Ängstlichkeit, Verspannungen, starke Erschöpfung, Herzschmerzen, Schlafbeschwerden, Appetitmangel, Kopfschmerzen, Zähneknirschen, Heisshunger, Migräne, schlechtes Kurzzeitgedächtnis, Konzentrationsprobleme u.v.m.
Über einen längeren, kontinuierlichen Zeitraum in dem Cortisol die Möglichkeit hat ausgeschüttet zu werden, reicht ein einziger Adrenalinstoss und der Körper schüttet dann bereits Cortisol aus. Der Körper steht dann permanent im Gefahren-Modus.
Wenn Cortisol zur langanhaltenden „Droge“ wird
Dies bedeutet für Hochsensible am Ende ihrer Kräfte zu sein, dies macht sich in Formen von:
- Knochen- und Knorpelabbau
- Schlafstörungen
- Bluthochdruck
- Vergesslichkeit
- Essstörungen und
- Infektionsanfälligkeit
bemerkbar.
Erfolgt eine hohe Cortisolausschüttung über mehrere Jahre, ist es möglich, dass eine vorzeitige Altersvergesslichkeit daraus entsteht.
Durch den erhöhten Cortisolwert wird zudem die Serotoninproduktion vermindert. Serotonin ist das sogenannte Glückshormon. Besteht zwischen den Hormonen ein ausgewogenes Verhältnis fühlt man sich gesünder. Gibt es mehr Ausschüttung von Serotonin, stärkt dies zusätzlich das Selbstbewusstsein und man ist weniger empfindlich gegenüber Ablehnung.
Das Glückshormon kann in dem Fall wie eine positive Spirale wirken. Wenn man etwas macht, worauf man stolz sein kann, wovor man eigentlich Angst hätte, produziert man in diesem Fall das Serotonin. Das Serotonin (Glückshormon) ist en wichtiger Neurotransmitter, geht es um verschiedene wichtige Funktionen im Körper wie z. B. die Stimmung, der Appetit, Schlaf, Bewegung oder sexuelle Aktivität. Ebenso funktioniert das Gedächtnis besser, wenn der Serotoninspiegel hoch ist.
Ein Serotoninmangel kann zu einer schlechten Stimmung, und wenn dieser Mangel zu lange anhält zur Depression führen.
Kommt es durch ein Trauma zu einer Störung im Stresssystem, was zu einer niedrigen bis erhöhten Produktion von Cortisol führen kann. Daher sind die Auswirkungen sehr ähnlich. Diese Auswirkungen werden als Hypervigilanz bezeichnet.
Wie unterscheidet man Hochsensibilität von einem Trauma?
Inzwischen hat man herausgefunden, das es weitere Möglichkeiten einer Traumatisierung gibt. Diese sind nicht so offensichtlich, haben jedoch durchaus viel tiefgreifende Beeinträchtigungen zur Folge.
Traumatisierte Menschen:
Sind eher permanent in Bewegung. Sie haben Angst zur Ruhe zu kommen und vermeiden dies möglichst, da Ruhe eher unangenehm für sie ist.
Schlaflosigkeit
Sind eher nervös oder emotional eher teilnahmslos
Sie sind eher misstrauisch
Auftretende Erinnerungslücken
Erinnerungen an die eigene Kindheit fällt ihnen schwer
Besitzen teilweise eine egozentrische Empathie, die darauf abscannt, ob ihnen Gefahr droht, hält andere Menschen von ihnen fern
Haben wenig bis gar kein Körpergefühl. Körperempfindungen können sie nur schwer wahrnehmen oder benennen.
Konsum von Alkohol, Medikamente oder Drogen zur eigenen Beruhigung
Können bei Wutausbrüchen verbal vernichtend sein
Hochsensible Menschen:
Benötigen Zeit und suchen bewusst die Ruhe. Sie mögen es allein zu sein. Diese Zeiten geniessen sie.
Haben sie nicht die Möglichkeit der Ruhe, fühlen sie sich meist unbehaglich. „Auszeiten“ geben ihnen Kraft.
Sie schlafen gerne viel
Sie sind eher ruhiger, doch immer emotional präsent
Sie suchen eher das Positive und die Verbindung
Sie fühlen echte Empathie, durch die sich andere gesehen und verstanden fühlen
In der Regel besitzen sie ein gutes Erlebnisgedächtnis mit vielen Erinnerungen an frühere Lebensjahre
Sie haben ein gutes Körpergefühl, ein ausgeprägtes körperliches Frühwarnsystem.
Sie neigen dazu, ärztlich verschriebene Medikamente nicht einzunehmen und trinken häufig wenig oder gar keinen Alkohol.
Zeigen sich eher in ihrer Wut passiv ohne bösartig zu beschimpfen
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