Der Flussgott Kephissos hat die Wassernymphe Leiriope im Ort Thespiai vergewaltigt. Sie gebar Narziss (Narcissus). Der Seher Teiresias sprach zu Narziss, er habe nur dann ein langes Leben, sollte dieser sich nicht selbst erkennen.
Narziss wurde sowohl von Mädchen wie auch von jungen Männern umworben. Sein Stolz auf seine eigene Schönheit, wehrte er all seine Bewerber herzlos ab. Diese Kränkung erfuhr auch die Bergnymphe Echo und der Mitbewerber Ameinias, dem Narziss ein Schwert zukommen liess, der sich dann mit dem erhaltenen Schwert selbst richtete, bevor er dies tat, bat er die Götter, seinen Tod zu rächen. Aphrodite (Nemesis) hörte sein Gebet und strafte Narziss mit unstillbarer Selbstliebe. An einem Fluss betrachtete Narziss sein Spiegelbild und verliebte sich in dieses, ohne dabei zu sehen, dass er es selbst sei.
Die Unerfüllbarkeit seiner Liebe erkannte Narziss und fand, dass diese ihm wenig nütze. Er verzehrte und schmachtete an seinem Spiegelbild bis zu seinem Tod. Die Bergnymphe Echo wiederholte die letzten Worte von Narziss: „Ach, du hoffnungslos geliebter Knabe, lebe wohl!“
Statt eines Leichnams wurde nur eine Narzisse gefunden.
Jedoch ragen sich mehrere Mythen um den Tod von Narziss. Auch soll er in den See gestürzt und ertrunken sein.
Ebenso rangt der Mythos: Narziss habe sich an den See gesetzt und betrachtete sein Spiegelbild. Ein Blatt fiel auf das Spiegelbild und Narziss wollte es herausnehmen, dabei schlug das Wasser Wellen und verzerrte das Bild. Daraufhin war Narziss schockiert und kam zu der Erkenntnis er sei hässlich und verstarb. Nach seinem Tod verwandelte Narziss sich in eine Narzisse.
Auch heisst es, Narziss habe grosse Sehnsucht nach seiner Familie gehabt, besonders seine Zwillingsschwester, welche verstorben ist. Sein Vater Flussgott Kephissos (es heisst er sei ebenfalls verschwunden) und nach seiner Mutter der Quellnymphe Leiriope. Hegte Narziss doch stets eine tiefe Verbundenheit mit sich selbst.
Was wurde aus Echo?
Echo unterhielt Hera, welche die Gattin des Zeus war, mit Erzählungen von Geschichten. Damit Zeus anderen Abenteuern nachgehen konnte. Als Hera dieses Komplott bemerkte, strafte sie Echo mit dem Verlust ihrer Stimme, liess Hera Echo doch die Fähigkeit, die letzten gesprochenen Worte der anderen nochmals zu wiederholen.
Durch den Verlust ihrer Stimme konnte Echo dem schönen Narziss nicht ihre Liebe gestehen und folgte ihm eines Tages in den Wald und versuchte ein Gespräch zu beginnen.
Das Gespräch im besagten Wald klang dann ungefähr so:
N: „Ist jemand zur Stelle?“
E: “ … zur Stelle.
N: „So komm doch“.
E: „… komm doch“.
N: „Was fliehst du vor mir?“.
E: „Was fliehst du vor mir?“.
N: „So lass uns hier zusammenkommen!“
E: „… zusammenkommen“.
N: „Eher will ich sterben, als dir gehören“.
E: „…dir gehören“.
Da Echo nur noch in der Lage war die letzten Worte eines jeden zu wiederholen folgte sie in den Wald, welcher etwas hörte und laut ihn den Wald rief, klang es, als hätte der Wald ein Echo. Echo trat aus dem Wald um Narziss zu umarmen, doch verschmähte dieser sie.
Daraufhin fühlte sich Echo so gedemütigt, dass sie sich von nun an in einer Höhle versteckte und keine Nahrung mehr zu sich nahm und verkümmerte. Bis sie nur noch Stimme war. Die abgemagerten Beine wurden zu Felsen, welche das Echo zurückgaben. Die Felsen erhielten das Aussehen einer wunderschönen jungen Frau.
Narziss mochte auf keine Beziehung mit einer Nymphe eingehen, da ihm solche Gespräche missfielen. Konnte er sich wohl lebhaft vorstellen wie dies in einer Beziehung weiterginge. Er nahm an, dass Echo einen eingeschränkten Horizont besässe.
Weil Narziss jedoch nicht echohaft auf Echo reagierte, da sie ihn doch liebe, dann müsse doch auch er sie lieben. Zieht sie sich nun zurück, in der Hoffnung in Narziss Schuldgefühle auszulösen.
Rein psychologisch gesehen verhält sich Echo durch ihr Nachplappern, was andere gesagt haben, dass sie unfähig sei, ihre eigenen Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen oder wahrzunehmen. Scheint es doch, dass auch Echo ein Erziehungsproblem hatte was vermuten lässt, dass ihr abverlangt wurde ihre eigenen Bedürfnisse mitzuteilen oder zu verleugnen und sich der Bedürfnisse anderer anzupassen.
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