Der getarnte psychologische Missbrauch.
Durchschnittlich kommen 5 Minuten des Schweigens nicht nur als Ausdruck der passiven Gewalttätigkeit zum Einsatz, sondern auch im Zusammenhang mit einer verborgenen Strategie des psychologischen Missbrauchs.
Oftmals erscheint die Strategie des Schweigens häufig von Menschen genutzt zu werden, die von sich behaupten, grosse Selbstkontrolle zu besitzen und den Anspruch für sich zu erheben, eher vernünftig als emotional zu sein.
Hängt dies nicht nur mit einem Ausdruck der passiven Gewalttätigkeit zusammen, sondern auch mit einer sehr verborgenen Strategie des psychologischen Missbrauchs. Genauer gesagt, dies kann die Person auf der Empfängerseite zutiefst verletzen.
Das Schweigen zeigt eine Reihe von Verhaltensweisen auf, mit der Zielsetzung den Anderen komplett zu ignorieren.
In vielen Beziehungen gibt es zahlreiche Arten dieser Verhaltensweisen: Eltern, Freunde, Kinder, Verwandte und Paare. Häufig geht der Anwendung des Schweigens ein Konflikt voraus. Manchmal ist sich das Opfer dieser Art des Verhaltens des Konflikts nicht bewusst, genauer gesagt, die andere Partei hat sich nicht deutlich genug ausgedrückt.
„Die schlimmste Sünde, die wir unseren Mitgeschöpfen antun ist nicht, sie zu hassen, aber zu ihnen gleichgültig zu sein: das ist das Wesentliche der Unmenschlichkeit“. – George Bernard Shaw
Das Schweigen selbst bezieht nicht nur die Stille zwischen Parteien mit ein, sie umfasst viel mehr. So lehnt man den anderen, nicht mit ihm zu sprechen; ihn anzuerkennen was er/sie sagt. Das Vortäuschen, dass man sie nicht hören kann, sich von ihnen distanzieren oder sogar ihre Gesellschaft zu vermeiden, als ob sie ansteckend oder nicht existent wären. Ebenso werden die ausdrücklichen Wünsche oder Notwendigkeiten des Anderen ignoriert oder irgendeine Art von Verhalten, dass eine Person sich als unsichtbar oder unzulässig empfindet.
Solch eine Art von Verhalten ist ziemlich gesundheitsschädlich. Sie zeigt nicht nur Unreife, Bösartigkeit und Mangel an emotionaler Intelligenz auf, sondern sie können ernsthafte Konsequenzen für die andere Person darstellen. Das Eingreifen in diesem Verhalten ist ein Versuch zu kontrollieren und zu schikanieren, zudem repräsentiert es nichts Positives für eine Beziehung.
Das Schweigen – Ursache für Stress und emotionalem Trauma
Wenn jemand das Ziel einer anderen Person wird, die die Anwendung des Schweigens nutzt, kann dies bei der Zielperson zu sehr intensiven negativen Gefühlen kommen. Eine Person zu ignorieren bedeutet, dass sie nichts wert ist, dass sie keine Rolle im Leben des anderen spielt.
Noch schlimmer werden die Dinge, wenn all dies in einer grausamen und kalten Stille geschieht, die das Opfer nicht zu deuten weiss.
Menschen, die ignoriert werden, werden irgendwann von Gefühlen der Traurigkeit überwältigt, die manchmal zu Depressionen führen können. Sie werden immer Angst, Schuldgefühle sowie Wut wahrnehmen. Jemanden zu ignorieren ist eine Art, die Person indirekt anzuklagen oder sogar mit dem Finger auf sie zu zeigen. Genau dies ist der Sinn einer solchen Strategie zu einer ungesunden Art, mit dem Umgang von Konflikten.
Opfer dieser Art von Verhalten neigen dazu, sich extrem verzweifelt zu fühlen. Sie können oftmals nicht verstehen, was sie falsch machen, oder warum genau die andere Person sie auf diese Art und Weise behandelt. Sie fühlen, als würden sie die Kontrolle verlieren und dies verursacht eine Menge Stress. Deshalb wird dies als eine Form des Missbrauchs betrachtet.
Es gibt in dieser Situation kein Schlagen, kein Geschrei, jedoch Gewalt gibt es genug.
Der physikalische Effekt des Schweigens
Studien haben bestätigt, dass Gefühle die ausgeschlossen oder ignoriert werden, Veränderungen im Gehirn verursachen können.
Eine Zone im menschlichen Gehirn, die als „anterior cingulatus cortex“ bezeichnet wird, ist verantwortlich für das Erkennen unterschiedlicher Schmerzpegel. Wissenschaftler konnten nachweisen, dass diese Zone aktiviert wird, wenn etwas mit dem „Schweigen“ konfrontiert wird.
Sobald diese Zone im Gehirn aktiviert wird, bedeutet dies gleichzeitig, dass auch körperliche Symptome auftreten können. Eine der sehr häufigsten Symptome sind Verdauungsprobleme und Kopfschmerzen. Nebenbei können auch Schlaflosigkeit und häufige Müdigkeit auftreten. Wenn diese Situationen langwierig und schwerwiegender werden, können Probleme von erhöhtem Blutdruck, Diabetes und sogar Krankheiten wie Krebs auftreten.
Infolge dessen, wird das Autoimmunsystem in Mitleidenschaft gezogen, aufgrund der hohen Belastung, welches durch die Situation ausgelöst wurde.
Höhere Konsequenzen und noch schwerwiegender ist, wenn es sich um die auslösende Person um eine Autoritätsperson handelt wie zum Beispiel ein Chef, Elternteil, Lehrer und sogar eine narzisstische Person.
Den Umgang mit solch einer Situation
In Liebesbeziehungen wird das Schweigen häufiger genutzt, aber auch unter guten Freunden und Geschwistern. Die Anwendung des Schweigens hat oftmals den Zweck, sein Gegenüber zum Nachdenken zu bewegen oder sein Verhalten zu ändern, was die andere Person damit bezweckt.
Hält man dies oftmals als ein pädagogisches Werkzeug, womit man allerdings falsch liegt. Das Ignorieren eine anderen Person als eine Form der Bestrafung zerstört nur die Beziehungen.
Wie bei vielen anderen Taktiken auch, zeigt diese sich defensiv und ein Ergebnis von Unsicherheit stellt sich ein, dies zeigt der Gebrauch von eher schlechter Kommunikationsfähigkeit.
Schweigen kann in einem gewissen Masse gesund sein, wenn die Stimmung sich angespannt zeit und eine Pause benötigt wird, bevor sich eine Situation verschlimmert. Wird jedoch das Schweigen eher zu Kontroll- und Bestrafungszwecken genutzt, wird dies missbräuchlich.
Kein Mensch sollte akzeptieren, von jemandem ignoriert zu werden, zumindest nicht ohne eine Erklärung seines Verhaltens. Kein Mensch sollte versuchen, einen Konflikt mit Schweigen zu lösen. Gibt es ein Problem zwischen zwei Menschen, sollte dieser durch ein Gespräch gelöst werden. Stille und Distanz erzeugen nur mehr Probleme und lösen schlussendlich nichts.
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