
Die narzisstische Wut ist eine der vielen strategischen Muster des verdeckten Narzissten. Extreme Wutausbrüche ohne einen ersichtlichen Grund, urplötzlich ohne Vorwarnung. Ein stundenlanger Ausbruch voller Hass und Wut.
Ein gesprochenes normales Wort. Ein Satz aus dem Radio, ein Handtuch welches schief hing, das Wetter. Alles konnte diese Wut auslösen. Je mehr man sich wehrt, je mehr man versucht, diese Situation aufzuhalten, je mehr steigert sich der verdeckte Narzisst in diese Situation. Eine impulsive und explosive Wut.
Taktiken die grenzenlosen Angriffe aufzuhalten oder abzuwehren schlagen fehl. Als Opfer hat man keine Chance der eloquenten, uneinsichtigen, empathielosen Art des Narzissten sich zur Wehr zu setzen.

Schlussendlich erträgt man die erniedrigenden, entwertenden und demütigen Worte. Da jede Gegenwehr weiterer Zündstoff wäre. Die Wut ist anfänglich in grossen Zeitabständen vorhanden, wird jedoch später in immer kürzeren Abständen auftreten, bis es schlussendlich zum täglichen Ablauf gehört.
Es gibt für das Opfer nur noch das Schweigen, die Angst und die Hilflosigkeit.

Dieses Schweigen und die Hilflosigkeit geben dem Narzissten die Bestätigung, Macht zu besitzen über sein Opfer. Diese Macht wird in einem unglaublichen Masse genossen. Immer mehr steigert sich der verdeckte Narzisst in seine Wut. Sätze die überhaupt keinen Sinn ergeben, keine zusammenhängende Worte. Es wird dem Opfer unmissverständlich klargemacht, dass es hier auf Erden keinen Sinn und Zweck erfüllt. Das die Existenz des Opfers einfach nur nutzlos ist. Die Sätze klingen dann ungefähr so: „Kannst du mir einmal erklären, was du hier im Leben für einen Zweck erfüllen sollst? Du kannst nichts, du bist zu nichts fähig, du bist einfach nur nutzlos“. Und dies dann später jeden Tag, brüllend. Alle anderen Strategien des Narzissten wurden schon lange vorher in subtiler Weise umgesetzt. Eine Fluchtmöglichkeit gibt es für das Opfer nicht, da es schon lange isoliert ist und der Narzisst inzwischen die einzige Bezugsperson ist. Eine extreme Entwertung des Opfers findet tagtäglich statt. Der Verlust des eigenen Selbstwerts ist vorprogrammiert.
Steckt doch in dieser masslosen, nicht aufzuhaltenden Wut eine versteckte Botschaft! Der verdeckte Narzisst projiziert sein Leid auf sein Opfer, auch wenn es anfänglich nicht erkennbar ist und das Opfer schon längst traumatisiert und in einer Art Starre feststeckt und schon längst den Worten des Narzissten glaubte, da durch die Isolation, nur seine Welt, die wahre Welt ist. Versucht der Narzisst permanent seine ihm in der Kindheit zugefügten Leiden seinem Opfer aufzuerlegen – doch heilen oder helfen lassen, dass möchte er dann doch nicht. Der Verlust seiner Grossartigkeit und ständigen Aufmerksamkeit im Aussen, möchte er dann doch nicht aufgeben. In der narzisstischen Wut steckt alles – Wut – Traurigkeit – Schmerz – Neid und endloses Leid. Zudem war in den Worten zu oft zu hören, wie ein doch vorhandener Hass gegenüber Frauen herauszuhören war. Das Opfer soll für all das nun büssen und eben so leiden wie der Narzisst einst selbst.
In diesen grenzenlosen Wutanfällen, in denen sich der Narzisst regelrecht in Rage brüllte. Bestand zu jeder Zeit, wenn das Opfer immer wieder den Versuch startet die Situation zu entschärfen, die Gefahr, dass der Narzisst noch zusätzlich auf körperliche Gewalt übergeht, da er sich allein schon, nur durch den Versuch die Situationen seitens des Opfers zu besänftigen, angegriffen fühlt. Wie was zu funktionieren hat bestimmt immer der Narzisst.

Diese Konflikte sind von vornherein zum scheitern verurteilt und völlig sinnlos. Ehrlich gesagt zeigt der verdeckte Narzisst aufgrund seines Verhaltens auf welchem Niveau er sich befindet, dort möchte man ganz sicher nicht hin. Auch hier hat der Narzisst immer recht und das letzte Wort.
Auch wenn es dem Opfer inzwischen unendlich schwerfällt, da es bereits völlig ohne eigene Energie ist, diese so verletzenden und demütigenden Worte nicht wahrzunehmen und sich der immer wiederkehrenden Gehirnwäsche unterziehen muss, kann es der verdeckte Narzisst überhaupt nicht leiden bzw. hasst er es, wenn doch das Opfer auch noch die Dreistigkeit besitzt, während der Narzisst mit seiner Brüllerei, die uneingeschränkte Aufmerksamkeit seines Opfers fordert, und dieses ohne dem Narzissten nur einen Hauch von Schmerz, Leid und Tränen zeigt, zum Beispiel in einer Zeitschrift blättert oder nebenbei Dinge im Haushalt durchführt und ihm damit unmissverständlich zeigt, dass das Opfer seiner Brüllerei nur beiläufig zuhört, obwohl dies nicht der Fall ist. Die Gefahr besteht jedoch auch hier, wie schon oben erwähnt, das es in körperlicher Gewalt ausarten kann. Doch die uneingeschränkte Aufmerksamkeit und die Kälte die das Opfer in dem Moment aufbringen muss, obwohl es lautlos im Raum zusammenbrechen möchte, unterbricht die Kette und den Druck und zeigt dem Narzissten eindeutig, wie wichtig er dem Opfer ist.
Es geht hier beidseitig um das reine Überleben. Und die Stärke der eigenen Resilienz.
Das Durchbrechen der unsichtbaren Mauern ist der erste Schritt zurück in die eigene Freiheit.
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