Kannst du dir ein brutales, rücksichtloses und kaltes „menschliches“ Wesen (welches man als Mensch bezeichnet, weil er in solch einem Körper steckt und es bisher noch keinen wirklichen Begriff für solch ein Individuum gibt) in einer Beziehung mit einem sensiblen, liebenswerten und liebevollen Empathen vorstellen?
Der Gedanke allein lässt einem Schüttelfrost bekommen, und ich muss sagen, es ist überhaupt nicht unmöglich.
Es heisst ja, Gegensätze ziehen sich an. Hier liegt der Fall doch ein wenig anders. Die Gefahr einem „Wesen“ über den Weg zu laufen oder zumindest dessen Weg zu kreuzen, ist nicht unmöglich und sie kommen meist immer zusammen und das Ergebnis hat verheerende Folgen.
Das Einzige, was solch eine Beziehung hervorbringen wird, ist ein verletztes und zerstörtes Opfer, das an der Oberfläche des gläsernen Gefängnisses kratzt, um herauszukommen – und von einem Tag auf den anderen dies versucht und doch versagt.
Jeder der draussen denkt, dass ein Empath, in einer Beziehung mit einem Narzisst gefangen ist, frei ist, der täuscht sich, doch dies ist das Gesamtbild.
Das narzisstische Hauptprogramm sieht nur vor – zu manipulieren und zu quälen, während der Narzisst sich selbst völlig unschuldig erscheinen lässt.
Daher sieht der Narzisst vor, sein Opfer in einem gläsernen Gefängnis zu halten. Es sieht daher im Aussen so aus, als wäre das Opfer frei, doch in Wirklichkeit steckt es in einer Falle fest.
Falls du dich jetzt fragen solltest, wie es sich anfühlt, ein Gefangener eines Narzissten zu sein, siehe dir die Phasen an, die jeder Empath in einer Beziehung mit einem Narzissten durchlaufen wird.
1. Die Liebe steht ganz am Anfang
Wo immer man sich auch kennenlernen mag, empfindet oder denkt die Frau, die Liebe ihres Lebens gefunden zu haben, ihren „Mister Right“, ihren Seelenpartner, den Mann ihrer Träume.
In Wahrheit, hat sie den Mann ihrer Albträume gefunden.
Viele Narzissten findet man auf allgemeinen Single-Portalen und auf allgemeinen Communities, hier erhalten sie viel Aufmerksamkeit.
2. Sehr überzeugend wird der Narzisst auftreten und den Empathen zeigen, dass er die Person ist, auf die der Empath gewartet hat
Der Narzisst merkt schnell, ob er das für ihn perfekte Opfer gefunden hat. Und für ihn heisst dies nun, alle Register seines manipulativen Könnens zu zeigen.
Er wird dem Empathen alles geben, wovon der Empath geträumt hat.
Er wird gleich von Anbeginn seinen Lügen viel Raum geben, er wird vorgeben etwas zu sein, was er nicht ist. Er wird immer zusehen, dass der Empath seine Lügen nicht kontrollieren kann. Er wird alles dafür tun um das Vertrauen des Empathen zu gewinnen – um sein neues Opfer, alles glauben zu lassen, was er sagt, was nicht unbedingt ungewöhnlich ist, sein Verhalten am Anfang manifestiert sich in einer zuckersüssen und fast unrealistischen Form.
Wird der Empath hin und wieder Dinge hinterfragen, wird der Narzisst auch hier schon die passenden Ausreden parat haben.
3. Sind die Phasen 1 und 2 beendet, geht der Narzisst in die für ihn wichtigste Phase über, die der Kontrolle und Manipulation
Er wird nun anfangen über einen sehr langen Zeitraum auf subtile, fast schon filigrane Weise, am Selbstwertgefühl und der Selbstliebe des Empathen zu zerstören.
Wieso gelingt ihm dies? Er besitzt eine Reihe von erarbeiteten und erlernten Taktiken, die ihm dabei helfen, seinen Plan durchzusetzen und zu verwirklichen. Wohlgemerkt: Seinen Plan!
Er wird immer mehr der Entscheidungsträger in dieser Beziehung werden und er sorgt dafür, dass der Empath nichts dabei zu sagen hat.
4. Ein Empath kann sich inzwischen dem Narzissten nicht mehr in dieser Beziehung widersetzen
Immer mehr wird sich der Empath weiter zurückziehen und widerwillig die Etiketten akzeptieren, die der Narzisst inzwischen auf sie klebt, was nach und nach dazu führen wird, dass der Empath tatsächlich anfängt zu glauben, dass er inkompetent und unwürdig der Liebe und des Respekts ist.
5. Der Empath wird von Anfang an seine Liebe, sein Herz und seine Seele in diese Beziehung stecken
Die Liebe eines Empathen ist rein und es ist eine selbstlose Liebe. Kann man sich doch nicht aussuchen in wen man sich verliebt.
Leider wird sich ein Empath eventuell in das Böse verlieben und sein Herz wird zerquetscht, zertreten und zerstört werden, der Empath wird am Tiefpunkt seines Lebens ankommen.
Niemand kann eine neue anfängliche Liebe vorher erkennen, wie diese einmal ausgehen wird.
Empathen tappen oft in diese Falle, weil sie selbstlos sind. Sie gehören zu den Gebern – und genau dies ist es, was der Narzisst braucht – immer Nehmen zu können.
Bist du dir sicher, dass du dich aus freien Stücken in dieses Wesen verliebt hast? Oder war die Manipulation so geschickt, dass du verliebt gemacht wurdest?
6. Der Empath erkennt, dass diese Beziehung, in der er sich befindet, völlig ungesund ist
Zu erkennen, dass sich die Welt nur um den Narzissten dreht und dieser nur sich selbst lieben kann.
Wenn man dies erkennt, steckt man schon sehr tief in dieser Beziehung fest und der Zeitpunkt zu gehen oder einfach abzuhauen ist fast unmöglich.
Als Empath steht man permanent unter enormem Stress und die grosse Angst, weil er weiss, wozu der Narzisst noch fähig ist.
Der Empath wird emotional und gedanklich an die Anfänge der Beziehung springen und die aktuellen Situationen so gut wie möglich auszublenden und dem Narzissten weiter seine Bedürfnisse zu stillen, nur um Probleme zu vermeiden.
Der Empath wird irgendwann feststellen, dass der Narzisst alles unternommen hat, den Empathen von seiner Familie, Freunden und Bekannten zu isolieren.
7. Solange der Empath zu Gunsten des Narzissten funktioniert, wird es keine Probleme in dieser Beziehung geben
Je mehr Liebe, Hingabe und Aufmerksamkeit ein Empath in diese Person steckt, desto besser fühlt sich der Narzisst in seiner Rolle bestätigt.
Ein Narzisst weiss, dass, so lange, wie ein Empath für diese Beziehung kämpft und alles dafür unternimmt, diese Beziehung am Leben zu erhalten, haben sie alles unter Kontrolle.
Beginnt der Empath, die ungesunde Bindung zu brechen, fängt der Narzisst an sich bedroht zu fühlen und sein Verhalten wird zunehmender unberechenbarer und gefährlicher.
8. Der Empath wird endlich Massnahmen ergreifen
Der Empath wird endlich feststellen und akzeptieren, dass er missbraucht wurde und will nicht mehr in dieser Art von Beziehung bleiben.
Der Empath braucht mehr als diese missbräuchliche Beziehung; er braucht eine ehrliche, wahre und selbstlose Liebe auf Augenhöhe, die er in solch einer Beziehung nie bekommen wird.
Der Narzisst wird dies spüren und die Erkenntnis wird ihm nicht gefallen. Er fühlt sich bedroht und nun ist Vorsicht geboten.
9. Der Empath erkennt, dass die Aufmerksamkeit, die er dem Narzissten gibt, nie ausreichen wird
Alles was der Empath für den Narzissten getan hat, wird jemals die Wünsche des Narzissten stillen, der Hunger nach Aufmerksamkeit ist unstillbar.
Der Empath wird in dieser Beziehung nichts zurück erhalten, weder Liebe noch Aufmerksamkeit.
10. Der Narzisst greift verzweifelt in den Manipulationstopf
Erneut greift der Narzisst in den Manipulationstopf und wird versuchen den Empathen, der bereits traumatisiert, zutiefst verletzt und gebrochen ist, davon zu überzeugen, dass alles Schlechte, was in dieser Beziehung passiert ist, aufgrund des falschen Verhaltens des Empathen, nur seine schuld ist.
Er wird versuchen, den Empathen davon zu überzeugen, dass er zu bedürftig und anspruchsvoll ist.
11. Der Empath fängt an, sich Gedanken zu machen
Da das Selbstwertgefühl des Empathen so gut wie zerstört ist und noch nicht wiederhergestellt werden konnte, wird der Empath noch sehr empfindlich sein, und wird weiterhin den falschen Erzählungen des Narzissten glauben und er wird endlich anfangen, an sich und dem eigenen Verhalten zu zweifeln.
Der Narzisst hat sein Ziel endlich erreicht, sein Opfer zweifelt sich in allem an, sei es in seinem Tun, in seiner zu gebenden Liebe, in seiner Person und in seinem Können. Der Empath sieht sich mehr und mehr als nutzloses Objekt, was keine Daseinsberechtigung hat.
Hierzu gehört, dass das Opfer mehr und mehr zu Suizidgedanken neigt!
Diese Gedanken sollten sofort und ich betone, sofort aus dem Gedankenkreis gelöscht werden! Sofort!
12. Der Empath versteht nicht, dass er manipuliert wurde
Der Narzisst hat es geschafft sich im Laufe der Zeit, in den Kopf des Empathen zu pflanzen, wird der Empath zu ihm zurückkehren und sich öffnen.
Der Empath wird dem Narzissten über seine verletzten Emotionen und Gefühle sprechen wollen und wie sehr er darunter leidet, dabei gibt der Empath dem Narzissten neue Informationen, auf welchem Stand des Zerstörens er jetzt steht. Der Narzisst wird nun weitere Massnahmen ergreifen, um dem Empathen weitere quälende Massnahmen zukommen zu lassen.
Diese Emotionen und Gefühle die der Empath versucht dem Narzissten mitzuteilen, werden ihn nie erreichen, um dies zu vertuschen, wird der Narzisst die Schuld eher dem Empathen wieder zu schieben, ohne sich dabei schlecht zu fühlen.
Empathen werden immer mehr das Gefühl haben, dass sie den Verstand verlieren.
Dies hört ein Narzisst sehr gern, dies macht ihn glücklich, da der Empath nun leichter wieder zu kontrollieren ist.
13. Zu dieser Zeit begeht der Empath einen grossen Fehler
Der Empath glaubt weiterhin den ausgefeilten Lügen des Narzissten.
Der Empath wird sich weiterhin die Schuld für alles geben, was in dieser Beziehung falsch läuft und das sie den Narzissten nicht glücklich machen kann. Anstelle den Missbrauch zu erkennen und den Schmerz, der dem Empathen zugefügt wurde, anzuerkennen. Nimmt er lieber all die Schuld auf sich.
14. Sei dir sicher, nach einem sehr langem Kampf wird der Empath einen Weg finden, um dem Narzissten zu entkommen!
Trotz des grossen Unheils, was dem Empathen widerfahren ist, wird der Empath einen Weg finden, sich vom Missbrauch zu erholen, der wird holprig und langwierig sein, doch der Empath heilt wieder.
15. Empathen müssen lernen, dass nicht alle Menschen ihrer Aufmerksamkeit und Liebe würdig sind
Vielleicht hat ein Empath gelernt: „Immer das Positive in einem Menschen zu sehen“.
Doch müssen sie nun verstehen, dass es leider böse Menschen gibt, Menschen, die nur auf sich selbst achten, ohne jede Angst davor, jeden zu vernichten, der ihnen im Weg steht.
Empathen müssen lernen und erkennen, dass nicht jeder so wie sie ist.
Die Geschichte endet mit dem Empathen, der verzweifelt versuchen wird, wieder auf die Beine zu kommen, und sich geschlagen, verlegen, zerbrochen und kaputt fühlt.
Der Narzisst hingegen macht weiter ohne Reue, ohne schlechtem Gewissen, als sei nie etwas passiert, als hätte der Empath nie existiert.
Leider ist die traurige Wahrheit:
Der Empath steckt sein ganzes Herz, seine Liebe und seine Seele in etwas, was von Anbeginn nur einseitig war, zudem wird er pausenlos verletzt, während der „Mensch“ weitermacht. Weitermacht, um das Leben eines anderen Menschen zu zerstören.
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